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Resourcen für das Mitsegeln auf Hand-gegen-Koje Basis

Ich sitze am Dock von Falmouth Harbour auf Antigua in der Karibik und habe einen guten Blick auf den Hafen und Yachten in allen möglichen Größen. Tagsüber ist es heiss und nachts kühlt es soweit runter, dass man gemütlich in einer Kneipe ein kühles, süffiges Carib Beer trinken und den Klängen von karibischen Bands lauschen kann. In den nächsten Tagen ist geplant die Insel auf einer privaten Yacht zu umrunden und nacheinander alle Traumstrände anzusegeln. Und das kostet ein Vermögen, oder? Nein! Nachfolgend erkläre ich warum nicht.

Prinzip Hand gegen Koje

Um eine Yacht zu segeln wird eine Crew benötigt. In diesem Punkt mangelt es bei manchen Bsitzern und Seglern. Das Boot ist zwar vorhanden, die Leute fehlen aber. Deswegen gibt es genügend Seeleute, die für die Mithilfe von Seglern Kost und Logis zu Verfügung stellen. Das ist ein fairer Gedanke, an dem alle profitieren. Der Skipper hat Unterstützung und die Uterstützer haben ein Dach über dem Kopf und müssen nur wenige Geld dafür investieren.

Markus: Bei meinen Reisevorbereitungen bin ich durch Zufall im Internet auf Werbung für Websites, die Arbeitskraft gegen Kojen vermitteln, gestoßen. Kurz Hand gegen Koje. Ich hatte keine Segelerfahrung und auch nicht an Erfolg geglaubt aber ich habe die Idee einen Segeltörn zu machen weiter verfolgt. Über verschiedene Websites habe ich mit Yachtinhabern Kontakt aufgenommen und immer betont ein Neuling zu sein. Letztlich hat es geklappt, ich sitze am Hafen in einer Kneipe und die Yacht liegt in Sichtweite vor Anker. Morgen stechen wir in See.

Anzumerken ist, dass natürlich auch öfter mal Geld im Spiel sein muss. Das heißt die meißten Yachten nehmen Helfer gegen eine Gebühr auf. Entweder ist das für sie ein Geschäftsmodell oder sie nehmen gerade genug, um alle Unkosten zu decken. Was auch immer der Grund ist, man sollte zunächst nicht davon ausgehen, das es komplett kostenlos ist!

Nachfolgend möchte ich kurz ein paar Punkte nennen, die für einen eigenen ersten Segeltörn als Mitfahrer interessant sind.

Wer wird von Bootseignern gesucht?

Das ist ganz verschieden. Manche suchen eine festangestellte Crew, andere suchen vorübergehend Hilfe. Der Einfachheit halber gebe ich ein paar Beispiele von Booten mit denen ich Kontakt hatte.

  • Kellner / Kellnerinnen auf Passagierboten. Es ist vorgesehen, dass die Kellner bezahlt werden.
  • Zahlende Touristen auf privaten Yachten. Dabei variieren die Preise sehr stark und können bis über 1000 Euro pro Woche reichen. Dann kann man allerdings erwarten, dass man rundum versorgt wird.
  • Hand gegen Koje. Helfende Passagiere die sich ihre Koje erarbeiten und lediglich zu den laufenden Kosten beitragen müssen/können. Laufende Kosten pendeln vernünftigerweise pro Woche um 100 Euro was bereits billiger ist als in Deutschland eine mittelmäßige Wohnung zu mieten.

Ich habe grundsätzlich nach Hand gegen Koje gesucht, da ich bei allen Arbeiten helfen und möglichst viel lernen möchte. Es scheint mir bei Privatleuten vernünftig, dass sie gerne gemeinsam segeln möchten, die Reisekosten aber nicht verschenken sondern fair teilen. Ich lasse mir also sagen wofür mein Geld ausgegeben wird und entscheide, ob sich das einleuchtend anhört.

Wo segeln Yachten üblicherweise?

Es wird weltweit gesegelt, wobei manche Orte natürlich besonders beliebt sind. Manche Gewässer sollten allerdings aufgrund von Piraterie oder allgemeiner Kriminalität gemieden werden. Meist ist im Zielgebiet nur ungefähr klar wo es hingehen soll, man sollte mit dem Bootseigner klären wo es genau hingeht. Aber man sollte auch nicht vergessen, dass die Pläne eines Seemanns in Sand geschrieben stehen. Bei Ebbe. Ein altes Sprichwort und Pläne können sich tatsächlich auch schnell ändern. Vielleicht sollte man folgende Gruppen unterscheiden:

  • Yachten, die in einem Gebiet bleiben wollen. Beispielsweise wird längefristig in der Karibik gesegelt. Oder im Mittelmeer.
  • Solche, die Strecke machen wollen. Beispielsweise, weil sie zum nächsten Kontinent oder um die ganze Welt segeln wollen.

Worauf sollte man achten?

Funktioniert es, ist es eine phantastische Sache. Gibt es Probleme kann es doch recht unangenehm werden. Man sollte sich ein paar Gedanke für den Fall der Fälle machen. Ich empfehle zumindest über die folgenden Punkte nachzudenken.

  1. Macht man den ersten Kontakt über eine Website mit Bewertungen, so sollte man auf die Bewertungen achten. Es ist wichtig sich auf den Bootseigener bzw. Skipper verlassen zu können.
  2. Zeiträume genau festlegen. Segelst Du zum ersten mal kann es sein, dass es Dir nicht gefällt oder Du seekrank wirst. Vielleicht verstehst Du Dich auch nicht besonders gut mit der restlichen Crew.
  3. Orte kennen. Es könnte ja sein, dass die Reise frühzeitig zu beenden ist. In dem Fall hilft es zu wissen wo man unterkommen kann.
  4. Einen Plan B haben, falls etwas schief geht. Bei mir hääte der Skipper um ein Haar wegen eine Familienangelegenheit absagen müssen. In dem Fall hätte er mir die Yacht zur Verfügung gestellt, diese wäre aber die ganze Zeit im Hafen geblieben.

Wie findet man derartige Yachten?

Natürlich hilft das Internet hier. Und nachfolgend möchte ich eine Auswahl von Seiten vorstellen, die für mich hilfreich waren.

  • FindACrew.Net Ist die größte und sicherste Website zur Suche einer Yacht, allerdings hat dies auch seinen Preis (in echtem Geld). Nach der Anmeldung ist man Kostenloses Mitglied. Das heisst man kann nur mit Premium Mitgliedern Kontakt aufnehmen (mit anderen kostenlosen Mitgliedern kann man erst eine richtige Konversation beginnen, wenn zumindest einer der Gesprächspartner eine Premium Mitgliedschaft besitzt). Nachdem man persönliche Präferenzen eingestellt hat wird die Übereinstimmung mit verfügbaren Yachten in Prozent angegeben. Ausserdem ist noch erwähnenswert, dass Mitglieder sich verifizieren können indem sie einen Scan ihres Passes und einen kleine Summe an die Betreiber zahlen (wurde damit begründet, dass eine Bankaktion zurück verfolgbar ist und eine gewisse Sicherheit gibt). Aus meiner Sicht ist dies auch aufgrund der vielen Mitglieder die beste Website.
  • HandGegenKoje.de bietet die Möglichkeit bei der Suche zwischen Hand gegen Koje und normaler Bezahlung zu wählen. Es ist eine der besten deutschen Websites, bietet aber lange nicht den Umfang von FindACrew.Net. Es gibt keine Verifikationen in irgendeiner Weise und nach dem ersten Kontakt läuft alles über private eMails. Auf vorhandene Bewertungen von Booten sollte man achten.
  • KojenAngebote.de bietet Klassifizierungen nach verschiedenen Kriterien wie Orten, Dauer, Ansprunch und Preis. Die Seite ist vergleichbar mit HandGegenKoje.de, bietet aber eine größere Auswahl. Ausserdem habe ich auf dieser Seite meinen Segelpartner in der Karibik gefunden.
  • seachefs.com wurde mir empfohlen, jedoch habe ich damit keinerlei Erfahrung.

Hast du noch weitere Tipps auf die du achten würdest? Lass uns einen Kommentar da und wir können darüber reden!