Reise
Backpacking Vietnam #3 – Fansipan
Um 9:30 Uhr startete unsere Tour zum Fan Si Pan (der höchste Berg Vietnams mit 3.143m).
Besteigung vom Fansipan
Wir wurden am Hotel mit einem Jeep abgeholt und irgendwo in die Berge gefahren worden. Dort wurden wir abgesetzt und mal sagte uns, dass unser Guide gleich kommen wird. Tatsächlich ist er kurze Zeit später erschienen und wir sind um 10:00 Uhr los gelaufen. Mit dabei war unser Guide und einem Träger für das Essen. Der Anfang des Wegs war einfach, da wir kaum Höhenmeter machten. Es ging durch den Dschungel und durch ein paar Flüsse.
Daten zur Wanderung
Die Wanderung ist in vier Stunden machbar. Mit der Seilbahn vom Gipfel ist es aber völlig unproblematisch auch länger zu brauchen. Am Ziel dauert du Fahrt ins Tal keine 20 Minuten.
Distanz: ~ 9,5km
Höhe am Start: 1.940m
Höhe am Gipfel: 3.176m
Höhenunterschied: 1.273m
Schon um 11:30 Uhr haben wir schon das erste Camp erreicht. Es war ein Verschlag aus Baumstämmen und Zeltplanen. Unser Guide zauberte ein phantastisches Frühstück aus den Zutaten, die unser Träger in einem großen Korb auf seinem Rücken beförderte.
Um 12:30 Uhr ging es weiter. Hoch, runter und über den Kamm. Um uns herum der Bamboo Forest. Unser Guide, der selber ohne Gepäck und mit leichten Turnschuhen gewandert ist, hat uns immer wieder versichert “You are strong!” und uns empfohlen, direkt bis zum Gipfel durch zu gehen. Das haben wir also gemacht. Laut Reiseführer braucht man für die Strecke angeblich mehrere Tage, von solchen Touren können wir getrost abraten! Dank der Seilbahn kann man mit leichtem Gepäck wandern und den Weg in wenigen Stunden zurücklegen.
Nachdem wir am Gipfel ein paar Fotos vom phantastischen Blick gemacht haben sind wir zum höchsten Lager abgestiegen. Dort haben sich außer uns noch acht weitere Bergsteiger einquartiert und wir haben abends noch am Feuer zusammen gesessen und uns auf englisch soweit verständigt, wie der Sprachschatz unserer vietnamesischen Begleiter gereicht hat.
Anschließend ging es zum Lager zurück. Es wartete bereits ein weiteres Festmal auf uns, das wir um Halbdunkeln zu uns genommen haben.
Heutzutage ist der Gipfel so leicht zu erreichen, dass er manchmal förmlich überrannt wird. In Ruhe alleine auf dem Gipfel stehen ist nun ein Ding der Vergangenheit. Vor allem Wanderer, die hier hoch marschiert sind, werden sich darüber ärgern.
Übernachtung am Fansipan
Über Nacht ist es hier sehr abgekühlt und wir waren alles andere als darauf vorbereitet. Wir haben also die saukalte und stürmische Nacht überstanden und uns über den Sonnenaufgang um 7:30 Uhr gefreut. Natürlich gab es wieder ein üppiges Frühstück.
Anschließend ging es den selben Weg wieder zurück. Das heißt vom Berg herabsteigen und einen großen Teil des Weges hoch, runter, hoch und wieder runter klettern. Der anstrengende Teil ist sicherlich nicht der Höhenunterschied zum Gipfel, sondern der noch größere Höhenunterschied, da nicht einfach nur abwärts geht.
Zurück an der Straße wurden wir wieder von unserem Shuttle eingesammelt und in den Ort zurück gebracht. Die anstrengende Wanderung ist nun also vorbei und wir haben den Gipfel gesehen.
Die Werbung für die Fansipan Seilbahn hebt hervor, wie schwierig die Besteigung ist: Many people say they never thought of climbing to the top of Fansipan. As the climb is real tough and it takes a few days to get to the top, even for the most experienced climbers. It requires good preparation of gears, health condition and urge to conquer. Therefore conquered Fansipan Mount is challenging and dream of many people.
Da wir vollkommen unerprobte Bergsteiger sind und die Wanderung an einem Tag zurückgelegt haben ist uns klar, dass die Aussagen maßlos übertrieben sind und den Touristen vermutlich das Gefühl geben sollen, dass eine Wanderung sowieso ausgeschlossen ist und die Fahrt mit der Seilbahn daher eine gute Alternative, um den Gipfel überhaupt zu sehen. Das ist natürlich nicht so!
Weiterhin ist es ein merkwürdiges Bild in im ländlichen Vietnam eine moderne Seilbahn zu sehen. Nicht, dass wir der Ortschaft die zusätzlichen Besucherströme und daraus folgend Geschäfte nicht gönnen würden. Vielmehr führt es dazu, dass sich die Art der Urlauber ändert. Wir würden nun vermutlich nicht mehr nach Sapa reisen, da für uns der Besuchermagnet verloren gegangen ist und wir unsere Ziele in abgelegeneren Landschaften suchen würden. Für viele mag aber das Gegenteil stimmen.
Letztlich ist es nur wichtig zu wissen, was einen erwartet, um nicht enttäuscht zu werden.
Das war unsere Wanderung zum Berg. Heutzutage werden solche Wanderungen sicherlich seltener, da es die Seilbahn gibt. Das ist schade, denn unser Guide hat seinen Job beispielsweise gemacht, um sich ein Studium zu finanzieren. Diese finanzielle Quelle ist nun weniger ergiebig. Wir können nur hoffen, dass die Einnahmen der Seilbahn nicht komplett in die Hände einer reichen Company fließen, sondern die Anwohner durch zum Beispiel Mitarbeit auch etwas von der Neuerung haben.
Wie ist deine Meinung? Warst du bereits am Fansipan und hast die Seilbahn gesehen? Lass uns einen Kommentar da und falls du Bilder oder Videos hast verlinke diese gerne. Wir würden gerne mehr zu dem Thema erfahren!