Klettern
Klettern in Athen, Griechenland
Auf der Suche nach neuen Klettergebieten für die kalte Jahreszeit sind wir auf Athen gestoßen. Seiten wie theCrag und 27Crags versprechen hinderte Routen. Und tatsächlich ist in den über 30 Gebieten für jeden Geschmack für jede Jahreszeit etwas dabei.
Die Klettergebiete um Athen
In Athen haben wir ein leicht zugängliches Gebiet mit über 1000 präparierten Routen gefunden. Die Gebiete mit Kalkstein und Marmor unterscheiden sich sehr von einander und bieten reichlich Abwechselung. An Pause-Tagen wird es auch nicht langweilig, da es in Athen jede Menge Kultur und antike Bauwerke zu sehen gibt und das griechische Essen ausgezeichnet ist.
Athen steht außerdem nicht weit oben auf der Liste stark besuchter Klettergebiete. Daher könnte es als Geheimtipp durchgehen. Zu voll ist es in keinem Gebiet, außerdem tauchen regelmäßig neue Routen auf, so dass es immer wieder etwas zu entdecken gibt.
Grobe Übersichtskarte
Die folgende Karte zeigt eine Großzahl der Klettergebiete um Athen. Wir haben uns an der Nummerierung des Athens Climbing Guidebook (bei Climb Greece) orientiert. Da das Buch nicht bei Amazon erhältlich ist haben wir es bei Climb Greece bestellt, was unproblematisch war.
Der Marker A auf der Karte steht für 7 weitere Klettergebiete (Nr. 9 bis 15) im Gebiet Parnitha, die sehr dicht bei einander liegen. Außerdem sind nicht alle, sondern nur der größte Teil der Klettergebiete, eingezeichnet. Es gibt also durchaus noch mehr zum klettern!
Auch wenn ein paar Gebiete mit Bus erreichbar sein sollen, macht ein eigenes Auto die Sache doch schon deutlich leichter. Vor allem, da mit Auto noch mehr Gebiete erreichbar werden.
Übersicht der Routen
Wir wollen hier nur ein paar Gebiete auflisten. Eine vollständige Auflistung wäre sicher etwas zu viel für diesen Artikel. Außerdem gibt es Kletterseiten, die das besser machen, z.B. theCrag. Nachfolgend also unsere Lieblingsgebiete, in denen wir im November von Level 5a bis 6b sehr viel zum klettern fanden.
In Varympopi findet sich eine nahezug berühmte Route, die Nummer 8 bzw. Nummer 34, wie sie früher genannt wurde. Vom Schwierigkeitsgrad her handelt es sich um eine 6a oder VI+ nach unserem System. Wir können nur sagen, die Länge der Route, gute Griffe, Lage am Berg und der etwas fordernde Schwierigkeitsgrad machen sie wirklich zu einer der schönsten Routen, die wir je geklettert sind.
27 Markopoulo
Etwas weiter von Athen entfernt ist dieses Gebiet sehr gut für den Winter geeignet. Der Fels ist sehr griffig und teilweise sehr scharfkantig. Die Aussicht ist definitiv nicht so schön, wie in den anderen Gebieten.
Saison: Alle außer Sommer.
GPS: 37.8571 / 24.0024
Weiteres: theCrag27 Crags
Die von uns besuchten Gebiete sind ausnahmslos in sehr gutem Zustand gewesen. Die Umlenker sind praktischerweise immer Ankerhaken, so dass wir nichtmal umbauen mussten. Der Kletterführer gibt auch klar an, dass in manchen Gebieten viele Projekte und undfertige Routen zu finden sind. Das ist aber vermutlich nur etwas für hartgesottene, die 100% wissen, was sie tun. Für uns Anfänger bis Fortgeschrittene ist in jedem Fall genügend gut gesicherter Fels vorhanden.
Transport und Unterkunft
Direkt in der Nähe Athens zu klettern, hat den Vorteil, dass die Planung sehr einfach ist. Flüge sind insgesamt preiswert und es sollte kein Problem sein für unter 200€ von Deutschland aus nach Athen zu fliegen. Ebenso sieht es mit Transport vor Ort und Unterkunft aus. Die Qual der Wahl ist hier eher ein Problem.
Anreise per Flug
Mit bis zu 20 kg Aufgabegepäck kann auch problemlos ein Seil in den Koffe gepackt werden. Wir hatten jeweil 60 oder 70 m Seile bei uns, ein dutzen Expressen und natürlich Schuhe, Gurt und Helm.
Entscheidest du dich für öffentliche Transportmittel, dann nimmst du am Flughafen auf jeden Fall die Bahn in die Stadt und zahlst dafür aktuell pauschal 10€. Das Busnetz in der Stadt ist gut und die Gebiete 1 bis 20 sind laut Guidbook alle mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Transport vor Ort
Einfacher ist es trotzdem mit Auto. Am Flughafen gibt es viele Vermieter und mit einer größeren Gruppe lohnt es sich direkt hier das Auto abzuholen und die jeweils 10€ zu sparen. Durch die Stadt führt eine Mautstraße über die man schnell von der einen Seite Athens auf die andere gelangt. Der Verkehr in der Stadt ist allerdings intensiv und so auch das Fahrverhalten mancher Autos.
Interessant zu wissen ist vielleicht noch, dass vor Ort manche Straßen Schotterpisten sind. Das ist zwar kein Problem, wer sich da aber sorgen macht sollte zusehen, dass eine Versicherung der Reifen und Scheiben beim Leihwagen dabei ist.
Unterkunft in Athen
Da die Gebiete im Norden sehr viel zu bieten haben, wird dies vermutlich der Hauptanlaufsort zum klettern. Eine nördlich gelegene Unterkunft bietet sich also an. Da wir bei unserer Planung noch nicht wussten, wo wir hauptsächlich klettern würden, haben wir uns in die Mitte aller Gebiete platziert, an den Rand der Innenstadt.
Die einfachste Quelle für Unterkünfte ist grundsätzlich booking.com (bei Booking).
Tagesausflüge
Da es sich um Athen handelt und hier das Leben pulsiert gibt es genug zu tun. Schon alleine die Historischen Bauwerke anzuschauen nimmt mindestens einen Tag in Anspruch. Einen Markt besuchen und gut essen nimmt ebenfalls reichlich Zeit in Anspruch. Wir wollen nicht versuchen als Reiseführer zu fungieren, dafür gibt es (wie immer) bessere Quellen, zum Beispiel VisitACity (zur Website).
Sehenswürdigkeiten
Die Acropolis ist ganz klar das Ausflugsziel Nummer 1 in Athen. Hier tummeln sich auf engem Raum eine ganze Reihe historischer Bauwerke. Ein Ticket kostet stolze 25€ oder 30€, falls die anderen Museen auch dabei sein sollen.
Vom eingang der Acropolis ist es nicht weit bis zum Areopagus. Der gegenüberliegende Felsen ist optimal für Ausflüge zum Sonnenauf- oder untergang. Er bietet einen optimalen Blick auf die Acropolis.
Der Berg Lycabettus im Stadtviertal Plaka bietet einen tollen Blick über die gesamte Stadt. Wer vom Klettern so erschöpft ist, dass er aus eigener Kraft nicht mehr den Berg hoch kommt, kann auch einen Lift nehmen.
Fazit
Im Prinzip ist Athen für jede Jahrezeit geeignet, wobei es im Januar und Februar auch hier kalt wird und das Wetter nicht vorhersehbar ist. Wir hatten selber durchaus Glück, denn wenn es geregnet hat, dann nachts. Tagsüber kam immer die Sonne raus und kletter mit kurzer Hose und T-Shirt war kein Problem.
Gebiete, die im Schatten liegen, sind hingegen nicht zu empfehlen. Zum einen bleiben sie kalt, zum anderen ist der Fels feucht und rutschig. Die besten Gebiete für unser Level im Nevember haben wir oben aufgelistet. Da um Athen viel an Routen gearbeitet wird könnten schon wieder neue Routen oder Gebiete entstanden sein.
Wen genug geklettert ist hat dank der lebhaften Stadt auch genug zu tun. Ziele und Kultur gibt es reichlich. Eigentlich reicht die Zeit gar nicht, um in einer Wochen genug von Athen zu sehen und viel zu klettern. Langeweile wird deshalb sicher nicht aufkommen.
Warst du bereits in Athen? Kletterst du und bist mal auf die Idee gekommen zum Klettern hier her zu kommen? Lass uns einen Kommentar da, wir würden uns freuen!