Reise
Bled, Slowenien – Warum dieser Ort auf jeden Fall eine Reise Wert ist
Bled ist ein kleine Gemeinde am Bleder See im nordwestlichen Teil Sloweniens. Sie besticht durch ihre Lage direkt am Fuße der Julischen Alpen, die dem Ort und seiner Umgebung eine unglaublich schöne Kulisse verleihen. Es ist ein recht kleiner beschaulicher Ort, hat aber trotzdem einiges zu bieten.
Zu diesem Artikel
Ich war kürzlich in Bled (Slowenien) und habe einen Artikel über diesen schönen Ort veröffentlicht. Markus und ich haben später noch über Bled und den Artikel gesprochen und festgestellt, dass im Gespräch noch interessante Geschichten zum Artikel aufgekommen sind.
Dies ist ein Gastbeitrag von Martina. Auf ihrem Blog berichtet sie über Hobbyprojekte und Reisen. Damit Du aus Deinem Städtetrip nach Bled einen vollen Erfolg machst, hat sie hier die wertvollsten Tipps zusammengestellt.
Reise nach Bled
Der nächstgelegene Flughafen Ljubljana-Brnik ist 36 km entfernt. Um diese letzten Kilometer zu überwinden hat man die Wahl zwischen Taxi (~35-40€), Shuttle-Service (~13€-19€p.P.) oder Bus und Bahn (~5-11€).
Mit Bus und Bahn vom Flughafen nach Bled zu kommen ist gar nicht so richtig einfach, da der Flughafen keine direkte Anbindung an die Bahn hat und man auf jeden Fall zunächst erst mit dem Bus nach Kranj muss. Dieser fährt aber leider nur stündlich. Von Kranj aus hat man dann aber die Wahl zwischen Bus und Bahn. Beide fahren etwa ähnlich regelmäßig, nur wenn man sich für die Bahn entscheidet muss man noch ein weiteres Mal Umsteigen mit einplanen, da die Bahnstation Lesce-Bled etwa 4km von Bled entfernt liegt. Ein Bus fährt alle halbe Stunde von hier bis ins Herz der Stadt. Die Anreise mit dem Zug kann man auf den Seiten der Bahn hervorragend planen.
Wenn man sich in Kranj für den Bus entscheidet, dann hat man zumindest auf den letzten Metern gewonnen, da die Bushaltestelle Ljubljanska cesta direkt im Herzen des Ortes liegt. Die Shuttle-Services möchten bereits im vorhinein reserviert werden. Das heißt aber nicht, dass man ohne Reservierung keine Chance auf eine Fahrt hat. Gerade wenn wenig Betrieb ist, schafft man es wahrscheinlich nicht auf den nächsten Bus zu warten, ohne wenigstens einmal angesprochen zu werden, ob man mitfahren möchte.
Die Anreise mit Bus und Bahn lässt sich über die folgenden Seiten gut planen:
Zugfahrpläne: http://www.slo-zeleznice.si/en
Busfahrpläne: http://www.ap-ljubljana.si/en
Wer den Shuttle-Service nutzen möchte sollte bereits im Vorhinein reservieren:
Shuttle-Service: http://www.zup-prevozi.eu/en
Bled erleben
Wenn man damit beginnt sich über Bled zu informieren, dann ist der Bleder See das Erste auf das man stößt. Die Marienkirche mit der berühmten Wunschglocke auf der kleinen Insel im Bleder See ist auch über die Grenzen Sloweniens hinweg noch sehr bekannt, und die verträumte Landschaft macht Lust auf ausgedehnte Spaziergänge. Aber das ist längst nicht alles, was es hier zu sehen und zu erleben gibt.
Bleder See
Bled liegt direkt am Bleder See. Dieser ist etwa zwei Kilometer lang und einen Kilometer breit, umgeben von Wäldern. Ein größtenteils asphaltierter Spazierweg führt um den See herum und lädt zum Spazieren gehen ein. Aber auch um hier morgens Laufen zu gehen ist der Weg sehr gut geeignet.
Die schönste – und bekannteste – Aussicht auf den See, mit Blick auf die Marienkirche auf der Insel in der Mitte des Sees, bietet sich einem am Westende des Sees.
‚Pletna‘ fahren
Pletnas sind traditionelle Boote, die von den Einheimischen gebaut werden. Die kleinen Holzboote haben einen geraden Boden und werden vom Fährmann im Stehen mit zwei Rudern gesteuert. Der Fährmann wird Pletnar genannt, was nicht nur seinen Beruf bezeichnet sondern auch ein Titel ist der nur innerhalb der Familien von Generation zu Generation weitergereicht wird.
Am Bleder See bietet sich an mehreren Stellen die Möglichkeit mit der Pletna zu fahren. Mit ihr kann man auch auf die Insel der Marienkirche gelangen. Für die Fahrt muss man pro Person mit 14€ rechnen.
Marienkirche
Auf dem Hügel der Bleder Insel steht die Kirche Mariä Himmelfahrt. Der Überlieferung nach soll hier einst der Tempel der altslawischen Göttin Živa gestanden haben. In den Kämpfen zwischen den Christen und den Anhängern der Wendischen Götter wurde der Tempel aber zerstört und eine christliche Kirche errichtet. Im 15. Jarhundert wurde die Kirche im gotischen Stil umgebaut, wovon heute aber nicht mehr viel zu erkennen ist. Die Kirche wurde seither bereits von zwei Erdbeben stark beschädigt und musste jedes mal grundlegend renoviert werden. Ihr heutiges Aussehen hat sie seit den renovierungsarbeiten im 17. Jarhundert bewahrt.
Wie bereits beschrieben kann man mit der Pletna zur Insel übersetzen. Die meisten Pletnas legen am Fuße einer langen Treppe an, deren 99 Stufen zunächst zu erklimmen sind, bevor man die Kirche selbst erreicht. Auf der Insel befindet sich neben der kleinen Marienkirche mit Glockenturm noch ein Andenkenladen mit Cafe und einem Museum.
Wenn man von Bled mit der Pletna übersetzt, sollte man sich gleich über die Aufenthaltszeit erkundigen. Die Tour dauert zwar 1,5 Std, aber die Fahrt zur Insel benötigt bereits 25 Minuten, so dass man auf der Insel nur etwa 40 Minuten Aufenthalt hat, die dann doch auch ziemlich schnell verstreichen. Für die Überfahrt mit der Pletna muss man pro Person mit 14€ rechnen, der Eintritt in die Kirche mit Glockenturm beläuft sich auf weitere 4€.
Wunschglocke
Es gibt hier eine Legende, die erzählt, das auf der Burg einstmals eine schöne Witwe gelebt haben soll, die in der Trauer um ihren Mann eine Glocke für die Kirche in Auftrag gab. Aber als die Glocke geliefert werden sollte kam ein heftiger Sturm auf, der das Schiff zum kentern brachte so dass die Glocke unterging. Noch heute soll man aus dem See das Läuten der Glocke hören können 🙂 Nach dem Tod der Witwe bekam die Kirche eine neue Glocke und es heißt, dass jedem der sie läutet ein Wunsch in Erfüllung gehe.
Ojstrica und Mala Osojnica ♥
Am süd-westlichen Ende des Sees startet ganz unauffällig ein kleiner Trampelpfad am Waldrand. Dies ist der Anfang eines recht steilen Wanderweges hinauf zu zwei wirklich lohnenswerten Aussichtspunkten.
Bereits nach wenigen Minuten des Anstiegs erreicht man eine kleine Weggabelung, an der man rechts abbiegen kann zum ersten Aussichtspunkt – Ojstrica. Diesen erreicht man von hier bereits nach wenigen, sehr steilen Metern. Auf einem Felsen, der den Wald überragt findet sich eine kleine Lichtung mit Bank auf der man pausieren kann und die wunderbare Aussicht genießen kann, die sich einem bereits hier bietet.
Von hier aus geht es wieder zurück zur Weggabelung, diesmal dem Weg zu Mala Osojnica folgend hat man zunächst einen recht ordentlichen Anstieg vor sich, der sich aber durchaus lohnt, da die Aussicht, mit der man dort belohnt wird noch beeindruckender ist, als die bereits wunderschöne Aussicht vom tiefer gelegenen Aussichtspunkt aus.
Von hier aus hat man die Wahl zwischen dem Abstieg direkt Richtung See, der noch steiler ist als der Aufstieg, oder den Weg einfach zurück zu gehen.
Der Weg ist sehr steil, an einigen Stellen grenzt es schon an klettern. Wenn es in den letzten Tagen geregnet hat, ist der Weg auch noch matschig, was insbesondere den Abstieg erschwert.
Detailiertere Informationen und die GPX-Daten zu diesem Trail gibt es hier:
http://www.slovenia-trips.com/eng/hiking-mountaineering/trip/878/Ojstrica-and-mala-osojnica
Burg von Bled
Die Burg von Bled thront auf einem steilen Felsen direkt über dem Ostende des Sees und ist somit bereits von weitem ein sehr imposanter Anblick. Die im Mittelalter erbaute Burg beherbergt heute ein Museum, eine Druckerei und ein Restaurant. Das Museum stellt einiges zur Geschichte Sloweniens und zum Ort Bled selbst aus. Außerdem gibt es auch eine kleine ‚Schmiede‘, in der man kleine handgeschmiedete Eisenwaren erstehen kann. Von dem Innenhof der Burg hat man eine schöne Aussicht auf den See und den Ort.
Für den Besuch der Burg bieten sich sicherlich die Abendstunden an, in denen bereits weniger Betrieb herrscht. Allerdings sind die Schmiede und die Druckerrei nicht bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt pro Person beläuft sich zurzeit auf 10€. Weitere Informationen Rund um die Burg bietet die Homepage der Burg.
Vintgar-Klamm
Vier Kilometer nordwestlich von Bled liegt die Vintgar Klamm. Hier hat die Radovna sich über die Zeit einen Weg durch die Berge gewaschen, so dass die Klamm an einigen Stellen bis zu 300m tief ist. Der Eingang in die Klamm befindet sich etwas nördlich des Ortes Podhom. Beginnend bei einem kleinem Kiosk führt ein kleiner Spazierweg über Brücken und Holzstege für etwa 1600m entlang des türkisfarbenen Wildbaches.
Die Vintgar-Klamm endet am Wasserfall Šum, der mit seinen 13m der größte Flusswasserfall Sloweniens ist. Von hier aus bietet sich eine malerische Aussicht auf die Alpen. Ein kleiner Kiosk lädt zum Verweilen ein.
Für den Rückweg nach Bled führt der Weg hinter dem Kiosk den Berg hinauf zur kleinen St. Katarinenkirche oberhalb von Zasip. Hier hat man auch nochmal eine schöne Aussicht über die Landschaft und auf die dahinter gelegenen Alpen. Der Weg scheint ab hier nicht weiter ausgeschildert zu sein, aber die Burg von Bled ist bereits zu sehen und weist den Weg.
Die Klamm ist täglich von 8-19 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 4€. Wenn möglich empfiehlt es sich die Klamm bereits am Morgen oder erst in den Abendstunden zu besuchen, wenn sie weniger stark besucht ist.
Was man auch noch tun muss
Kremšnita essen
Man darf Bled wohl nicht verlassen haben, bevor man nicht auch im Café Park eine der Creme-Schnitten gegessen hat, für die Bled bekannt ist. Im Cafe Park wird diese noch noch nach dem original Rezept von Ištvan Lukačević zubereitet.
Der ehemalige Leiter der Konditorei des Hotel Park hat das Rezept vor 60 Jahren solange variiert bis er endlich mit dem Ergebnis zufrieden war und die Cremeschnitte tatsächlich so gut war, dass Bled dafür bekannt wurde.
Wenn man für diese Gelegenheit auch noch einen sonnigen Nachmittag wählt, dann kann man sich einen schönen Platz auf der Terrasse des Cafés suchen und auch noch die wunderbare Aussicht über den See und auf die Burg genießen. ♥
‚Fiaker‘ fahren
Fiaker sind offenen Kutschen, die, wie auch die Pletnas, in Bled eine lange Tradition haben. Auch den Beruf des Fiakerfahrers kann man nicht wählen, er wird, wie der Titel des Pletnars, innerhalb der Familien von Generation zu Generation weitergegeben.
In Bled am Ufer des Sees kann man für gewöhnlich freie Fiaker finden, um mit ihnen einen Ausflug zur Burg, eine Runde um den See oder auch eine Fahrt in die nähere Umgebung zu machen. Leider hat meine Zeit in Bled dafür nicht mehr gereicht. Wer trotzdem noch ein wenig mehr darüber erfahren möchte, der findet hier weitere Informationen.
Über den Autor
Mein Name ist Martina und auf meinem Blog www.sweetchaos.de schreibe ich über die verschiedensten Dinge die ich gerade spannend finde. Zu meinen Hauptthemen gehören Reise, Fotografie und verschiedenste kreative Projekte. Außerdem veröffentliche ich Tutorials zu Dingen, zu denen es noch keine guten Tutorials gibt.