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🌍 Reise

Reisemüdigkeit und depressive Phasen beim Reisen

Reisen wird oft als die ultimative Freiheit dargestellt: neue Orte entdecken, inspirierende Begegnungen und unvergessliche Erlebnisse. Doch was, wenn die ständige Bewegung, das Fehlen fester Bezugspersonen und die Ungewissheit über das Morgen zu einer Belastung werden? Reisemüdigkeit ist real – und oft mit emotionalen Tiefpunkten verbunden. In diesem Artikel werfen wir einen ehrlichen Blick auf die Kehrseite des Reisens.

Herausforderungen beim Reisen

Der ständige Wechsel des sozialen Umfelds

Eine der größten Herausforderungen auf langen Reisen ist der ständige Wechsel des sozialen Umfelds. Man lernt faszinierende Menschen kennen, verbringt intensive Tage zusammen und muss sich dann wieder verabschieden. Feste Freundschaften sind schwer aufrechtzuerhalten, und tiefere emotionale Bindungen kommen oft zu kurz. Dieses Muster kann zu einem Gefühl der Einsamkeit führen – vor allem, wenn man merkt, dass man nirgendwo wirklich dazugehört.

Whitehorse im Yukon. Hier wohnen meine neuen Freunde

Markus: Ich erinnere mich an meine Zeit in Whitehorse, als ich bei neuen Freunden in einem luxuriösen Haus lebte. Trotz des Komforts fühlte ich mich ausgelaugt. Ich hatte mein eigenes Zimmer, konnte ausschlafen und war eigentlich in einem perfekten Umfeld. Doch das Problem war nicht der Ort – es war die ständige Veränderung und das Fehlen einer festen Struktur.

Dauerhafte Unsicherheit und Entscheidungsstress

Reisen bedeutet nicht nur Abenteuer, sondern auch eine permanente Planung. Wo übernachtet man als Nächstes? Welche Route ist die beste? Wie lange bleibt man an einem Ort? Dieser ständige Entscheidungsprozess kann belastend sein. Besonders nach mehreren Monaten oder Jahren auf Reisen kann es schwerfallen, weiterhin motiviert neue Pläne zu schmieden. Die Unsicherheit, was als Nächstes kommt, kann Stress und Erschöpfung auslösen.

Markus: Genau das erlebte ich nach meiner Zeit in Neufundland. Ich hatte meine Reise grob geplant, aber als sie zu Ende war, spürte ich plötzlich eine Leere. Ich wusste nicht, wohin es weitergehen sollte, und das führte dazu, dass ich tagelang ziellos vor meinem Laptop saß, ohne wirklich etwas zu tun. Mir fehlte eine klare Richtung, ein Ziel, das mich antreibt.

Reizüberflutung: Wenn Neues zum Alltag wird

Anfangs ist alles aufregend: die fremde Kultur, die unbekannten Geräusche, das Essen, die Abenteuer. Doch irgendwann kann diese permanente Reizüberflutung das Gegenteil bewirken. Das, was einst spannend war, wird zum normalen Alltag – und verliert seinen Reiz. Plötzlich ist man nur noch müd und hat das Gefühl, nicht mehr wirklich zu genießen, was um einen herum passiert.

Tipp: Hast du auf Reisen einen Hänger, dann nimm dir Zeit. Vielleicht kannst du Reistagebuch führen und deine Gedanken aufschreiben, um später daraus zu lernen. Reisetagebücher findest du hier: bei Amazon.

Markus: In Whitehorse erlebte ich genau das: Ich hatte keine Lust mehr, selbst kleine Dinge wie ein Frühstück zuzubereiten. Ich ließ den Tag einfach verstreichen, weil ich keine Energie hatte, mich aufzuraffen. Was mir einst Freude bereitete – das Bloggen über meine Erlebnisse – fühlte sich plötzlich nur noch wie eine Last an.

Warum Reisen nicht immer die Lösung ist

Die Illusion des ewigen Glücks

Es gibt eine weit verbreitete Illusion: Reisen macht automatisch glücklich. Viele glauben, dass das Unterwegssein eine Art Allheilmittel für Unzufriedenheit oder innere Leere ist. Doch wenn man seine Probleme von einem Ort zum anderen mitnimmt, werden sie nicht verschwinden. Reisen kann bereichern, aber es ist keine dauerhafte Glücksgarantie. Vielmehr sollte es bewusst und in Maßen genossen werden, um echte Erlebnisse wertzuschätzen.

Das Haus meiner Freunde in Whitehorse

Markus: Mir wurde bewusst, dass es nicht das Reisen selbst war, das mich unzufrieden machte, sondern die fehlende Struktur und die Dauerbelastung. Ich entschied mich, eine Pause einzulegen und eine Woche auf einer Farm zu arbeiten. Einfach einer festen Aufgabe nachzugehen, ohne planen zu müssen, half mir, wieder neue Energie zu gewinnen.

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Wie du mit Reisemüdigkeit umgehen kannst

Praktische Tipps gegen Erschöpfung

Falls du dich ausgebrannt fühlst, gibt es Wege, um wieder neue Motivation zu finden:

  1. Lass dich nieder: Suche dir einen festen Ort, an dem du für eine Weile bleibst, um zur Ruhe zu kommen.
  2. Strukturiere deinen Tag: Setze dir kleine Ziele, um den inneren Antrieb wiederzufinden.
  3. Nimm dir bewusst Auszeiten: Manchmal hilft es, bewusst „Urlaub vom Reisen“ zu nehmen und einfach mal nichts zu tun.
  4. Reflektiere deine Erwartungen: Mache dir bewusst, dass nicht jeder Tag voller Highlights sein kann.

Markus: Ich selbst habe erlebt, dass eine kurze Unterbrechung helfen kann, wieder neue Motivation zu finden. Die Woche auf der Farm half mir, mich neu zu fokussieren und wieder Freude am Reisen zu gewinnen. Manchmal braucht es eben eine Pause vom ständigen Unterwegssein.

Fazit: Reisen ist ein Balanceakt

Reisen ist eine wundervolle Erfahrung, aber es hat auch seine Schattenseiten. Die Vorstellung, dass das Leben unterwegs immer spannend, inspirierend und glückserfüllt ist, ist eine romantisierte Illusion. Auch das schönste Abenteuer kann ermüdend werden. Deshalb ist es wichtig, ehrlich mit sich selbst zu sein, auf die eigenen Bedürfnisse zu hören und das Reisen in Maßen zu genießen.

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