Reise
So kam ich in die Rocky Mountains nach Sunshine Village, Banff, Alberta, Kanada
Der Sommer ist vorbei, das merkt man deutlich. Camping im Auto wird kältebedingt langsam unangenehm. Es wird zeit einen Job und eine feste Bleibe zu finden. Im Hostel einzuziehen ist unbezahlbar teuer und kommt daher nicht in Frage. Während wir nach langfristiger Arbeit suchen, verdienen wir uns mit Gelegenheitsarbeiten noch etwas dazu.
Der Sommer ist vorbei, das merkt man deutlich. Camping im Auto wird kältebedingt langsam unangenehm. Es wird zeit einen Job und eine feste Bleibe zu finden. Im Hostel einzuziehen ist unbezahlbar teuer und kommt daher nicht in Frage. Während wir nach langfristiger Arbeit suchen, verdienen wir uns mit Gelegenheitsarbeiten noch etwas dazu.
Arbeit von jetzt auf gleich
Isabel, Sabrina und ich sind in Vernon unterwegs. Für die Suche nach Jobs verbringen wir unsere Abende in diversen Fast Food Läden wie MC Donalds, Wendy’s und Tim Hortons. Tagsüber genießen wir noch die letzten warmen Tage in der Stadt und an den Seen. Am Kalamalka Lake fällt unser Blick auf die Plantagen am Gegenüberliegenden Hang. Eigentlich könnten wir ja mal nach Arbeit fragen. Morgen … heute ist es bereits zu spät dazu.
Wir fahren in den nächstbesten Park, um dort etwas zu essen zu machen. Dort treffen wir Kathy, die uns außerdem für den nächsten Tag ganz genau beschreibt, zu welcher Farm wir am besten fahren, um dort nach Arbeit zu fragen. Ein nettes Gespräch, zahlreiche Donuts und ein paar Tassen Tee später verabschieden wir uns auch schon wieder.
Am nächsten Tag fahren wir direkt zur besagten Farm, fragen nach Arbeit und haben nach wenigen Minuten eine Zusage. Nun sind wir also Apfelpflücker auf einer Plantage in Vernon. So schnell kann es gehen. In der ersten Nacht campen wir direkt auf der Farm.
Backpacker und ihre kostenlosen Übernachtungsmöglichkeiten
Die Arbeit ist nicht von Dauer, da für mich in wenigen Tagen die Job Fair in Banff ansteht. Das bedeutet, da Isabel und Sabrina bisher in meinem Auto geschlafen haben, dass sie dann ohne Unterkunft dastehen. Das ist in der Tat ein Problem, denn sie haben nur folgende Alternativen:
- Auf dem Farmgelände campen. Leider haben sie kein Zelt, keine Schlafsäcke und ohne Auto sind sie nicht mobil. Damit wird bereits Einkaufen zum Problem, da die Farm ein Stück außerhalb liegt.
- In ein Hostel einziehen ist eigentlich keine Option, da der Weg zur Arbeit sehr schwierig zurückzulegen ist, da hier außerdem auch kein Bus fährt.
- Kathy, die nur 500 Meter entfernt wohnt, nach Unterkunft fragen. Das haben wir auch gemacht, obwohl wir sie gerade mal zwei Stunden kennen. Leider erfolglos.
Wir haben uns einige Gedanken gemacht. Glücklicherweise kam Thomas mit seinem Van genau einen Tag vor meiner Abreise wieder nach Vernon und so konnten Sabrina und Isabel letztlich einfach in seinen Van umziehen. Da er ebenfalls vorhatte auf der Farm zu arbeiten war das Problem gelöst: Sie haben alle zusammen in der Nähe der Farm gecampt.
Jobs gibt es in Banff reichlich, aber welcher ist der richtige?
Am frühen Morgen breche ich nach Banff auf. Da ich noch immer nach alternativen Jobs suche steuere ich auf dem Weg außerdem noch Revelstoke und Kicking Horse an, um dort meine Resumes abzugeben. In Banff komme ich erst am späten Abend an und check nicht in einem Hostel ein sondern campe irgenwo am Straßenrand.
Völlig durchgefroren wache ich am nächsten Morgen auf und fahre, obwohl ich noch ziemlich früh dran bin, schonmal zum HI Hostel in dem die Interviews der Jobmesse von Sunshine Village stattfinden sollen. Mich spricht jemand an, der meinem Blog folgt und er erzählt mir, dass er in nahem Hotel arbeitet. Mittlerweile gar nicht mehr scheu gehe ich spontan zum Hotel, gebe meinen Lebenslauf ab und bekomme nach 5 Minuten einen Termin für ein Vorstellungsgespräch am Nachmittag. Das war nun wirklich einfach. Echtes Interesse habe ich an dem Job zwar nicht aber ich will mir mal anschauen wie so ein Vorstellungsgespräch läuft.
Nun wird es langsam Zeit für die Jobmesse von Sunshine Village.
Jobmesse von Sunshine Village
Neben dem HI Hostel in Banff findet die Messe statt. Nachdem nach meiner Anmeldung mein Name von einer Liste gestrichen wird und ich gerade fünf Minuten gesessen habe werde ich auch schon zum Pre-Screening aufgerufen. Hier werden erstmal ganz grundlegende Informationen vom Bewerber abgefragt. Unter anderem sind das:
- Persönliche Stärken. Hier musste ich mir gar nicht groß etwas ausdenken sondern einfach paar positive Adjektive zu meiner Arbeitsbereitschaft aufzählen.
- Was weiß ich alles über Sunshine Village? Hier wird es ehrlich gesagt schwieriger, da ich eigentlich nichts weiß. Aus meiner Sicht ist das auch irrelevant, da es ein Skiresort ist und diese bis auf ihr Layout stets gleich sind. Ich wusste speziell zu Sunshine nichts und das war anscheinend vollkommen egal.
- Außerdem wurde ich gefragt ob ich plane den gesamten Winter zu bleiben. Diese Frage bejahe ich grundsätzlich, unabhängig von meinen tatsächlichen Plänen. Allerdings habe ich in diesem Fall tatsächlich geplant den ganzen Winter zu bleiben.
Das Pre-Screening ist schnell beendet und ich werde sofort zu Hayley weitergeleitet, die mir die Stelle als Janitor schmackhaft macht, da ich auf dem Berg wohnen würde, nur per Gondel ins Tal komme und von 6am bis 10am sowie 3pm bis 7pm größtenteils im Gebäude arbeite. Das bedeutet jeden Tag bis zu 5 Stunden Zeit zum Snowboarden. Im wesentlichen haben wir uns locker über die Stelle unterhalten und ich habe zugesagt. Banff, bzw Sunshine Village ist insgeheim das Resort in das ich unbedingt möchte. Wir verabschieden uns und Hayley verspricht sich bis Freitag zu melden.
Das kurzfristig Arrangierte Interview im Hotel
Weiter geht es zum Hotel in dem ich heute morgen kurzfristig einen Termin zum Vorstellungsgespräch bekommen habe. Mein Gesprächspartner ist eine übergewichtige Phillipini mit äußerst starkem Akzent. Ich habe große Probleme sie zu verstehen, daher nicke ich ihren Monolog verständnisvoll ab. Bei Fragen kommt das Gespräch ins stocken, da sie plötzlich zu reden aufhört und mich erwartungsvoll ansieht. Irgendwie ging auch dieses Gespräch vorbei und letztlich könnte ich den Job inclusive Staff Accomodation ab sofort haben. Ich sage jedoch nicht zu weil ich ihn gar nicht haben will.
Das Interview bei Atmosphere einen Tag später
Zu diesem Job habe ich einen eigenen Artikel verfasst. Trotzdem sei erwähnt, dass ich pünktlich in der Filiale war, der Filialleiter aber erst in zwei Stunden kommen soll und mein Termin daher spontan um zwei Stunden verschoben wurde. Als es dann soweit war haben wir nur noch die Fakten zum Job abgesteckt und es schien bereits alles entschieden zu sein. Ich könnte in diesem Geschäft in zwei Wochen als Vollzeitkraft anfangen. Unterlagen soll ich per Post erhalten.
Zurück ins Okanagen Valley, nach Kelowna
Die Rückfahrt trete ich nicht alleine an. Bei Facebook hat Max auf mein Gesuch nach einem Mitfahrer reagiert. Er hat für sich in Kelowna eine Farm organisiert auf der er WWOOfen wird. Ich habe geplant ihn dort abzusetzen und dann Sabrina, Isabel, Thomas und Jan wieder zu treffen. Letztlich bin ich aber selber auch zwei Nächte auf der Farm geblieben. Ein richtiges Bett und ein Dach über dem Kopf ist viel wert. Wenn ich schonmal kostenlos die Möglichkeit habe nutze ich es.
Nach diesen zwei Tagen kommt meine Gang nach Kelowna und wir treffen uns wieder. Sabrina und Isabel ziehen wieder in mein Auto um, da Thomas’s Van zwar größer aber noch nicht fürs Camping hergerichtet ist. Somit sind wir alle wieder zusammen, diesmal aber in Kelowna. Während wir uns weiter mit unseren Bewerbungen rumschlagen genießen wir natürlich die letzten gemeinsamen Tage.