Amerika
Geh WWOOFen haben sie gesagt
Es wird Zeit für etwas Ablenkung. WWOOFing auf einer Farm scheint mir genau das richtige zu sein. Hier kann ich mir mein Essen und meine Unterkunft erarbeiten und mich mit völlig anderer Arbeit befassen als ich es die letzten Wochen und Monate getan habe.

Es wird Zeit für etwas Ablenkung. WWOOFing auf einer Farm scheint mir genau das richtige zu sein. Hier kann ich mir mein Essen und meine Unterkunft erarbeiten und mich mit völlig anderer Arbeit befassen als ich es die letzten Wochen und Monate getan habe.
WWOOFing
Ich brauche eine Betätigung, das habe ich die letzten beiden Tage gemerkt. Und da ich über Isabel den Kontakt zu der Farm auf der sie gerade arbeitet habe, kann ich dort für eine Woche mithelfen.
Was ich hier mache wird als WWOOFing bezeichnet was soviel bedeutet wie World-Wide Opportunities on Organic Farms („Weltweite Möglichkeiten auf Biobauernhöfen“, auch bekannt unter Willing Workers on Organic Farms; kurz: WWOOF). Das heißt man bekommt für die geleistete Arbeit keinen Lohn, dafür aber Unterkunft und Verpflegung.
Üblicherweise wird aufgrund fehlender Bezahlung nicht erwartet dass der WWOOFer den gesamten Tag arbeitet. Vielmehr beschränkt die Arbeit sich auf wenige Stunden

Die Tätigkeiten auf der Farm
Es ist keine besonders große Farm aber sie haben eine Reihe von Tieren, unter anderem Hühner, deren Schlachtung jetzt ansteht. Der Farmer nennt es verarbeiten. Für meinen ersten Arbeitstag war genau das geplant.
Zum ersten Mal Hühner schlachten
Mit einen Netz bewaffnet fangen wir Hühner ein, sammeln sie in einer Box und bringen sie zur Weiterverarbeitung. Jedes Huhn landet kopfüber in einer Art Trichter, so dass am spitzen unteren Ende lediglich der Kopf unten heraus schaut. Dieser Schritt ist der fieseste, da den Hühnern die Arterien so aufgeschnitten werden müssen, dass ein guter Blutstrom entsteht (wie es der Farmer genannt hat). Die Tiere sind dabei ziemlich ruhig da sie wegen ihrer Haltung kopfüber angeblich nichts mitbekommen. Wenn der Blutstrom aufhört setzt die Agonie ein und dauert immer unterschiedlich lange.

Die Hühner werden einzeln mit einem Netz gefangen
Ich war der Meinung da diese Hühner nun sowieso geschlachtet werden ob von mir oder von jemand anderen sollte ich zumindest versuchen jeden Schnitt so auszuführen, dass nach einer schnellen Bewegung alles vorbei ist. Der Neffe des Farmers hingegen hatte Probleme dabei und hat herum geschnitzt als würde er eine Salami schneiden. Das war nicht mit anzusehen.

Der Farmer demonstriert gerade wie man einem Huhn die Arterie aufschneidet
Nachdem das Huhn aufgehört hat zu zucken und endgültig sein Ableben gefeiert hat wird es entfedert. Dazu landet es in einem ca 50°C heißem Becken wodurch die Federn gelöst werden. Anschließend werden immer drei Hühner zusammen in eine Entfederungsmaschine geworfen, wo sie fast alle Federn verlieren. Lediglich ein paar verbleiben, die zuletzt per Hand und Pinzette entfernt werden.

Erste Hälfte erledigt. Die Hühner sind bereits gerupft und kalt gestellt
Nach der Entfederung wurden die Hühner in einem kalten Becken gesammelt und kalt gestellt. Damit war der erste Schritt abgeschlossen und der zweite konnte beginnen. Das bedeutet alle Hühner werden nun ausgenommen. Insgesamt waren wir den ganzen Tag zugange denn weder Isabel, noch Max (der Neffe des Farmers), noch ich hatten zuvor mal Hühner bearbeitet.
Wer auf einer Farm lebt macht so etwas vermutlich regelmäßig. Für mich war es aber schon ein ungewöhnliches Erlebnis. Wer nun sagt dass er das nicht machen würde sollte meiner Meinung nach mal über ein Vegetarierdasein nachdenken.
Sonst nichts besonderes
Natürlich gab es einiges zu tun. Das wenigste davon ist jedoch erzählenswert. Zäune aufstellen, Stall ausmisten und aufräumen waren einige der Tätigkeiten unter denen sich vermutlich jeder etwas vorstellen kann.
Kost und Logis
Die Arbeit wird nicht vergütet sondern ist mit Kost und Logis abgegolten. Ich habe in der Zeit auf der Farm mit Isabel in einem alten Wohnwagen gewohnt der Küche, Dusche, Toilette und Betten geboten hat. Gefrühstückt haben wir morgens im Haus der Farmer wo wir uns an sämtlichen Vorräten beliebig bedienen durften. Abends haben wir mit der ganzen Familie gegessen. In der Zeit auf der Farm beliefen sich die eigenen Kosten also auf 0$.
Nach einer Woche Arbeit war ich zufrieden mit meinem Arbeitspensum und da ab Freitag Nachmittag das Wochenende begann haben wir einen kleinen Ausflug geplant. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Was hast du für Erfahrungen gesammelt? Was du mal auf einer Farm gearbeitet? Lass uns einen Kommentar da!
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